Zielgruppe:
Teams bzw. Fachkräfte einer Einrichtung
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der (teil-)stationären Kinder-/Jugendhilfe
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der Behindertenhilfe
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für Hilfen zur Erziehung
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der Heimaufsicht/-beratung
Wenn junge Kinder gegen schwächere (jüngere, schüchternere…) Kinder sexuelle Übergriffe begehen, stellt sich in der Regel die Frage nach der Motivation des übergriffigen Kindes und den Auswirkungen bei dem betroffenen Kind: Das übergriffige Kind kann doch noch keine sexuelle Motivation haben? Das betroffene Kind sollte sich doch gegen etwa Gleichaltrige selbst wehren können? Und wo enden eigentlich altersgemäße Körpererkundungsspiele?
Die Fortbildung thematisiert Fragen aus verschiedenen Phasen des Umganges mit sexuell übergriffigen Kindern:
Prävention: Welche Konzepte sind hilfreich, damit eine Fachkraft angemessen mit sexuellem Sprechen und sexualisierten/übergriffigen Verhaltensweisen von Kindern umgehen kann?
Intervention beinhaltet strukturierte Vorgehensweisen, Ernstnehmen und Begrenzen von sexuell übergriffigem Verhalten, Unterstützen der betroffenen Kinder und deren Bezugspersonen, und zugleich Abwehr von Dramatisieren und Stigmatisieren.
Bewältigung: Welche alltagspädagogischen Kontexte sind nötig, damit durch ein konsequentes In-Verantwortung-Nehmen eines übergriffigen Kindes dessen Bedürfnisse (nach Wirksamkeit, Abwehr von Ohnmachtsgefühlen, Bewältigung eigner Erfahrungen und ev. kultureller Konflikte etc.) berücksichtigt werden können und langfristig wieder Vertrauen in das Kind und seine Verhaltensweisen gesetzt werden kann?
Themen:
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Einheitliches Vorgehen in der Einrichtung bei sexuell aggressivem Sprechen oder individuelle Vielfalt im pädagogischen Handeln?
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Wording gegenüber Kindern: Welche Begriffe nutzen wir für Genitalien und sexuelle Handlungen? Wie explizit werden wir?
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Wie gebe ich dem Kind eine Bewertung für sexuell übergriffiges Verhalten? Wie kann ich deutlich machen, dass es sich um gefährdendes Verhalten handelt?
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Wie begrenze ich ein übergriffiges Kind, ohne es zu stigmatisieren?
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Wie spreche ich mit den Eltern über übergriffiges Verhalten des Kindes und dessen Ursachen?
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Wie prüfe ich, ob das Kind wieder vertrauenswürdig ist?